Liebe Freund*innen des Films, der Geschichten und der Erinnerungen, wir möchten euch herzlich zur Filmvorführung und Diskussion mit Heeder Soto, Künstler, Ethnologe und Dokumentarfilmer aus Peru, einladen. Sein Film „Caminantes de la Memoria – Wanderer der Erinnerung“ (Spanisch mit englischen Untertiteln) zur Post-Konflikt-Situation in Peru wird am Samstag den 02.04. um 20 Uhr im Café La Victoria zu sehen sein. Wir freuen uns auf euch und auf eine spannende Diskussion!
Kurz und knapp:
Filmvorführung „Caminantes de la Memoria“
Samstag, 02.04.16
Café La Victoria
Bornheimer Straße 57
53119 Bonn
Weitere Infos zum Film gibt es weiter unten oder hier.
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Estimad@s amig@s del cine, de las historias y de las memorias, queremos invitarles a una proyección cinematográfica y a una discusión con Heeder Soto, artista, antropólogo y director peruano. Su película „Caminantes de la Memoria“ – tratando del proceso post-conflicto en el Perú – será mostrada el sábado 2 de abril a las 20h en el Café La Victoria (proyección en español con subtítulos en ingles). Les esperamos.
Breve y conciso:
Proyección de „Caminantes de la Memoria“
Sábado, 02.04.16
Café La Victoria
Bornheimer Straße 57
53119 Bonn
Informacion adicional sobre el documental se encuentra aquí.
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Die Trailer finden sich hier: Englisch / Español
In seinem Dokumentarfilm „Caminantes de la Memoria (Wanderer der Erinnerung)“ thematisiert Heeder Soto die Post-Konflikt-Situation in Peru und lässt Betroffene, Menschenrechtsaktivisten und Täter zu Wort kommen.
Dies sind heute meist 30- bis 40-jährige Männer (und wenige Frauen), die als Kinder Zeugen der Gewalt wurden und gezwungen waren, ihre Heimatdörfern zu verlassen. Sie haben bereits früh gelernt, auf dem schmalen Grat zwischen Täter und Opfer zu balancieren. „Ich will Entwicklungen erklären“, erklärt der aus Ayacucho stammende Filmemacher. Sein Vater wurde mit Waffengewalt verschleppt und tauchte nie wieder auf; seine Mutter gehörte zu den Frauen, die 1983 Perus bekannteste Opferorganisation – ANFASEP – gründeten. Letzterer. der „Vereinigung der Familien von Entführten, Verhafteten und Verschwundenen“ hat Soto seinen Film gewidmet, obwohl längst nicht alle Opfer seinen Ansatz der Aussöhnung teilen.
Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit den Folgen des peruanischen Bürgerkrieges zwischen 1980 und 2000. In einem mehr als 6.000 Seiten umfassenden Bericht der peruanischen Wahrheitskommission ist festgehalten, dass der Konflikt 69.280 Menschen – zumeist indigener Abstammung – das Leben kostete. Fast die Hälfte der Opfer stammt aus der Region Ayacucho. Eben dort hat Heeder Soto Opfer und Täter interviewt. Stadt und Region Ayacucho bildeten 570 Kilometer von Lima entfernt, das Zentrum des schmutzigen Krieges zwischen Armee und Polizei einerseits und der maoistischen Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ sowie der revolutionären Bewegung Túpac Amaru (MRTA) andererseits.
Im Film treffen unterschiedliche Wahrheiten aufeinander: die der Opfer aus der Zivilgesellschaft, die der „Verteidiger des Vaterlandes“, die der Rebellen, welche für eine andere Gesellschaft eintraten, als auch die der Täter von Guerilla, Polizei und Militär. Heeder Soto zeigt eindrücklich, dass Aufarbeitung auch bedeuten kann, den langen Weg zurück ins Heimatdorf zu gehen oder auch den Mut aufzubringen, die Stätten der erfahrenen Gewalt auf der Suche nach Heimat und Versöhnung erneut aufzusuchen.
(Text unter Verwendung eines taz-Artikels von Knut Henkel)
Der Film wurde erstmals im August 2014 in Berlin gezeigt. Seitdem wurde er bei verschiedenen internationalen Filmfestivals (Kolumbien, Ecuador und Peru) gezeigt.